Anatol Lieven zu Kapitalismus, Nationalstaat, Klimawandel

Ich habe gelesen:
Lieven, Anatol. Climate Change and the Nation State. Penguin Books Ltd. Kindle-Version, erschienen im März 2020

Wie es der Titel sagt, begründet der ‚politische Realist‘ Lieven, warum Nationalstaaten und der nationale Zusammenhalt der jeweiligen Bevölkerungen nötig sind, um den Klimawandel und dessen Folgen zu bekämpfen. Er hält es für einen fatalen Fehler, dass viele Klimaaktivisten Nationalstaaten als reaktionär und Bedrohung für den Frieden ansehen. Auf der anderen Seite seien viele rechtspopulistische Nationalisten ‚Klima-Leugner‘, obwohl sie eigentlich erkennen müssten, dass die Folgen des Klimawandels, die Millionen Menschen zur Migration zwingen werden, die Realisierung ihres Wunsches, in dem jeweiligen Nationalstaat unter sich bleiben zu können, massiv bedroht.

Aber auch die Verknüpfung von Klimaaktivismus und grundsätzlichem Antikapitalismus hält er für blauäugig. Weiterlesen

Biden-Putin Gipfel

Wenigstens das:
Aus dem U.S. – Russia Presidential Joint Statement on Strategic Stability:

Beginn der Übersetzung:

Die jüngste Verlängerung des New START-Vertrags ist ein Beispiel für unser Engagement für nukleare Rüstungskontrolle. Heute bekräftigen wir den Grundsatz, dass ein Atomkrieg nicht gewonnen werden kann und niemals geführt werden darf.

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Militarisierung als Antwort auf alles

“When the democracies that make up NATO and the EU stick together, they represent a tremendous force for good.”

Nato 3030: United for a New Era
Analysis and Recommendations of the Reflection Group Appointed by the NATO Secretary General, November 25, 2020

Das muss man lesen.

Pepe Escobar erklärt den Zusammenhang zu der G7 Initiative ‚Build Back Better World‘ (B3W).

Man vergleiche mit den ‚Fünf Deklarationen für den Frieden‘, den ethischen Prinzipien, die Zhou Enlai, Maos  Premierminister, 1953 formulierte und die Bestandteil des  Chinesisch–Indischen Abkommens von 1954 wurden:
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Unterschiede zwischen dem Westen und China

Erik Li ist ein chinesischer venture capitalist (Risikokapitalgeber) und Politikwissenschaftler, der in den USA studiert hat.
Im Interview mit going underground anlässlich des G7 Treffens im Juni betont er u.a. drei Unterschiede zwischen dem chinesischen System und dem Westen. Man höre sich das gesamte Interview an, in dem alle aktuell diskutierte, China betreffende Kontroversen angesprochen werden.

1. Primat der Politik über der Wirtschaft
Eric Li erklärt, dass Kapitalisten wie er in China keine politische Macht haben. Er unterscheidet zwischen dem westlichen kapitalistischen System und dem System des „Sozialismus mit chinesischen Merkmalen“ und argumentiert, dass in Westeuropa, Großbritannien und den Vereinigten Staaten die Interessen des Kapitals sich in der Politik gegen die Interessen des Volkes durchgesetzt hätten. Weiterlesen

Lawrow zum Thema regelbasierte internationale Ordnung versus UN und Völkerrecht

Online-Pressekonferenz am 9. Juni 2021

Beginn der Übersetzung:

Frage: Oft, vor allem in letzter Zeit, haben Sie gesagt, die Europäische Union sei ein unzuverlässiger Partner. Leider ist das der Fall, vor allem vor dem Hintergrund der irrsinnigen und für das 21. Jahrhundert unpassenden russophoben Propaganda und der Skandale, die erfunden werden, ohne irgendwelche Beweise zu liefern.

Sie haben umfangreiche politische Erfahrung. Glauben Sie, dass das niedrige Niveau der politischen Führungsspitze der EU bei den diesjährigen Wahlen in Deutschland und anderen Ländern zumindest teilweise verbessert werden kann? Werden aus der globalen Krise moderne europäische Führungspersönlichkeiten hervorgehen, die sich zumindest ein wenig von den Vereinigten Staaten „emanzipieren“ und ihre Mission erfüllen, die darin besteht, ihren jeweiligen Bürgern zu dienen?

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Russland und der Klimaschutz

Ausschnitt aus Putins Rede auf dem 24. Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg am 4. Juni 2021:

Wie ich bereits gesagt habe, muss die internationale Zusammenarbeit bei der Bewältigung der sozioökonomischen Folgen der Pandemie eine entscheidende Rolle spielen. Umso wichtiger ist es, dass wir unsere Kräfte bündeln angesichts gemeinsamer, systemischer, langfristiger Herausforderungen, die nicht von der Marktlage oder politischen Auseinandersetzungen und Konstellationen abhängen, sondern die Zukunft ganzer Gesellschaften entscheidend bestimmen.

Wovon spreche ich jetzt? Worauf beziehe ich mich? In erster Linie geht es um den Klimaschutz. Wissenschaftler schätzen, dass sich durch menschliches Wirtschaften über 2 Billionen Tonnen an Treibhausgasen in der Erdatmosphäre angesammelt haben. Jedes Jahr steigt die Menge um 50 Milliarden Tonnen, wodurch sich der Planet allmählich aufheizt.

Ich höre oft, dass Russland nicht so sehr an der Lösung der globalen Umweltprobleme interessiert ist. Ich kann sagen, dass dies Unsinn, ein Mythos und manchmal sogar eine völlige Verzerrung ist.

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Wir sind die Guten

„Corona-Kritiker sind gefährlich und unsozial, und man muss dagegen deutliche Zeichen setzen. Wissenschaftsleugnung, esoterische und antisemitische Verschwörungstheorien, Holocaustverharmlosung, Offenheit nach rechts, Einschränkungen der Pressefreiheit – wehret den Anfängen sonst ist das 4. Reich nicht mehr fern!“

„Corona-Maßnahmen-Befürworter sind gefährlich und unsozial, und man muss dagegen deutliche Zeichen setzen. Hinter der beispiellosen, unverhältnismäßigen Einschränkung unserer Bürgerrechte im Zuge der Corona-Maßnahmen steht ein Plan der herrschenden Eliten – wehret den Anfängen, der dauerhafte Entzug unserer Freiheitsrechte – ein neue Faschismusvariante – steht bevor!“ Weiterlesen

Alles Antisemiten?

Kaum flackert der Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis wieder auf, tönt es aus allen Kanälen, wie sehr der Antisemitismus in Deutschland und weltweit wieder bedrohlich zunähme, und dass auch in Deutschland Juden um ihr Leben fürchten müssten. Wir Deutschen dürfen uns aus dem Konflikt nicht heraushalten. Ein klares Bekenntnis gegen Antisemitismus und für das Recht Israels auf Selbstverteidigung sei das Gebot der Stunde. Weiterlesen

Und schon bist Du Antisemit – Gespräche mit Gilad

Eigentlich waren mir jüdische Angelegenheiten hierzulande ziemlich gleichgültig, auch ob jemand, mit dem ich zu tun habe, Jude ist oder nicht. Ich bin selbst dann nicht auf die Idee gekommen, wenn so ein Gedanke nahegelegen hätte, wie mir erst kürzlich bewusst wurde; ironischerweise nachdem man mich indirekt des Antisemitismus beschuldigt hatte. In meiner Wahrnehmung war der Antisemitismus in Deutschland weitgehend überwunden, auch wenn er da und dort noch aufflackerte. Weiterlesen