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Nazis, Communists, government takeovers — in the past, we’ve had just about everything here, and we have survived it all. We will get through this as well.
as sagt:
Wie die Kriegskredite 1914
Bemerkenswert, dass dieser Kommentar freigegeben wurde:
qbz sagt:
Sehr guter Kommentar.
Ich habe mir ja lange überlegt, weshalb die EU trotz der hohen eigenen Kosten für die EU so schnell ein Energie- und Rohstoffembargo gegen den Widerstand zahlreicher Wirtschaftsexperten beschlossen hat und obwohl es bisher die russischen Einnahmen nicht verringert hat. Es bleibt leider nur eine Schlussfolgerung: Die NATO will sich auf die Möglichkeit eines Krieges gegen Russland vorbereiten, wozu die wirtschaftliche Rohstoffautarkie eine notwendige Prämisse ist. Die Ergebnisse des G7- und NATO-Gipfels lassen keinen anderen Schluss zu.
us sagt:
Ist Russland ein imperialistisches Land?
Dazu veranstaltet die Initiative „Nie wieder Krieg“ am 7. Juli ein Webinar.
as sagt:
Vortrag von Kai Ehlers von 2015:
https://kai-ehlers.de/2015/11/stichworte-zu-einer-haeufig-gestellten-frage-russland-eine-regionale-oder-eine-imperiale-macht/
Eine für mich sehr einleuchtende Betrachtung, ist auch heute noch gültig.
(Hab’s inzwischen auch in die Leseempfehlungen aufgenommen.)
qbz sagt:
Auf seiner Website hat Kai Ehlers noch einen interessanten Vortrag publiziert über „Wladimir Putins Rolle im russischen Machtgefüge – eine notwendige Skizze“ .
https://kai-ehlers.de/2022/05/wladimir-putins-rolle-im-russischen-machtgefuege-eine-notwendige-skizze/
us sagt:
Vielleicht nicht jedermann’s Humor, trotzdem:
as sagt:
Einfallen würde mir so was nicht, aber ich musste herzlich lachen.
us sagt:
Soll die Ukraine EU-Mitglied werden?
(mit Dank an Christian S.)
> Die Dänen sind nicht grundlos skeptisch: Der Süddeutschen Zeitung liegt exklusiv ein vom dänischen Außenministerium für die EU in Auftrag gegebener Report über die Arbeitsbedingungen der Anti-Korruptions-Behörde NABU vor: Deren Detektive sollen gegen korrupte Staatsdiener ermitteln. Die Erkenntnisse des 48 Seiten langen Berichts vom Juli 2021 sind so alarmierend, dass Dänen und EU ihn bis heute geheim halten.
>
> Der Bericht stellt in Kiew „einen generellen Mangel an echtem Willen zur Korruptionsbekämpfung“ fest und dokumentiert, wie etliche Gesetzesänderungen und Urteile politisch kontrollierter oder mutmaßlich korrupter Richter die Arbeit der NABU-Detektive absichtlich erschweren oder verhindern. Die Vorwürfe treffen auch den von Selenskijs Jugendfreund Iwan Bakanow geführten Inlandsgeheimdienst SBU und die Generalstaatsanwaltschaft, geführt von Selenskijs vormaliger Wahlkampfjuristin Iryna Wenediktowa.
>
> Die Erschwerung oder Sabotage von Anti-Korruptions-Ermittlungen sei offenbar „extrem gut koordiniert oder von sehr hohen Ebenen der Gesellschaft in Auftrag gegeben“, so der Report. Besonders besorgniserregend sei der zunehmende Glaube ukrainischer „Entscheidungsträger, dass sie Staatsanwälte als ihr Werkzeug zum eigenen und dem Schutz politischer Verbündeter vor Strafjustiz behandeln können“.
us sagt:
Geography is a bitch
So denkt ein kanadischer Minister
Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version) – Hervorhebung von mir
Das ist auch das, was ich in Gesprächen hier überall höre: ‚Wir hätten uns ressourcentechnisch nicht auf Russland verlassen sollen.‘
Leider sind die Rohstoffe nun einmal dort wo sie sind, das ist eine geografische Realität, wirkliche Alternativen gibt es nicht (es sei denn, man hätte das mit den alternativen Energien wirklich ernsthaft betrieben). Und überall sitzen Staaten über den Rohstoffen, ‚die unsere Ansichten über globale Angelegenheiten nicht teilen‘.
Too bad …
Besser kann man eigentlich eine koloniale Mentalität nicht beschreiben, die ‚Wilden‘ haben kein Recht auf ‚unsere‘ Rohstoffe und sind auch noch so frech, sich zu wehren.
us sagt:
So ergeht es mir mit manchen Menschen, natürlich nicht mit dem schon lange verstorbenen Vater, und ich bin / war ebenso schockiert und verstört.
Patrokolus
us sagt:
… und wie so oft, kamen bei Moonofalabama Antworten, u.a. diese:
David Levin
us sagt:
Es gab noch eine Antwort:
Skiffer
as sagt:
Abgelehnter Kommentar
[Inzwischen aber auf Nachfrage freigegeben]
Einige kleine Kommentare von mir hier:
https://www.tagesspiegel.de/politik/gefaehrliche-reise-in-die-ukraine-scholz-macron-draghi-und-iohannis-treffen-selenskyj-erneut-luftalarm-in-kiew/28429908.html
Der 1. freigegeben:
Der 2. freigegeben:
Der 3. und der war dann wohl doch zu viel, nicht freigegeben 🙂
Update: auf Nachfrage verspätet freigegeben
Es ist wohl grundsätzliche so: Die Moderation formt die Diskussion in den Kommentarspalten. Kommentare, die in eine nicht gewünschte Richtung führen werden entfernt. Vor allem wird dafür gesorgt, dass gute und qualifizierte Beiträge ausbleiben, vor allem durch Entmutigung solcher Leute, die es könnten. Wer gibt sich schon Mühe mit einem Kommentar, wenn er nicht sicher kann, dass er auch freigegeben wird. Beim Tagesspiegel würden viel mehr gute Leute kommentieren, wäre es erlaubt. Ich käme dann nicht auf die Idee, selber zu kommentieren, da ich schon alles vorfinden würden, nur viel besser formuliert. So wie es mir geht bei Moon of Alabama.
us sagt:
Wieder mal ein Hinweis von Christian S.:
Wir tumben Bürger*innen müssen unseren Regierenden dankbar sein, dass sie uns so gut vor Desinformationen schützen.
us sagt:
Inzwischen ermittelt die deutsche Staatsanwaltschaft gegen die Journalistin Alina Lipp, die aus dem Donbass berichtet, wegen Befürwortung eines Angriffskrieges, und ihre Bank hat ihr und das Konto ihres Vaters gekündigt, und auch das Geld auf ihrem Konto einbehalten.
as sagt:
Reuters hat immer noch das Bild von dem braven Bürger von Charkow mit dem dekorativen Hakenkreuz am Arm …
Bild 4 in der Galerie:
https://www.reuters.com/news/picture/russia-pushes-ukrainian-forces-to-outski-idUSKBN2NO20A
Direkter Link zum Bild:
https://s2.reutersmedia.net/resources/r/?m=02&d=20220608&t=2&i=1601377080&w=780&fh=&fw=&ll=&pl=&sq=&r=LYNXMPEI5713I
us sagt:
Zu Michael Hudson schrieb qbz
Ist das für dich Nazi-Ideologie?
qbz sagt:
Ja. https://de.wikipedia.org/wiki/Brechung_der_Zinsknechtschaft
us sagt:
Habe den Wikipedia-Eintrag gelesen: Offensichtlich hatte die ganze Theorie / Ideologie nur propagandistischen Wert für die Nazis, auch indem sie die Zinsherren mit Juden gleichsetzten, und über die Judenverfolgung hinaus keine praktische Bedeutung … das muss also kein Argument gegen Hudsons Vorstellungen sein.
Für mich wäre eher die Frage, ob C.H. Werth recht hat und das mit der Zinsknechtschaft wirklich so inhaltslos ist:
„Letztlich hatte die Doktrin von der „Brechung der Zinsknechtschaft“ keine andere Funktion als die einer diesseitsbezogenen, materiell-trivialisierten ‚Heilslehre‘, die nur aufgrund ihrer Inhaltslosigkeit eine gewisse Bedeutung erlangen konnte.“
Hudson arbeitet schon immer empirisch-historisch, was nicht nur aus seinem Bestseller „Superimperialism“ hervorgeht.
Qbz sagt:
Ich finde viele interessante Gedanken im 1. Video und wollte eigentlich nur auf die Problematik der Gegenüberstellung von industriellem und räuberischem (finanz) Kapital aufmerksam machen, wo aber det eigentliche „Raub“ primaer in der Produktion stattfindet. Thomas Picketty belegt seine historische Darstellung und Theorie empirisch, Hudson erzählt eher Beispiele, finde ich.
us sagt:
Da kennst Du Hudson’s Werk vermutlich schlecht, alle seine Bücher basieren auf empirischer Arbeit.
Und er argumentiert, dass im heutigen Kapitalismus der größte Teil des Raubes eben nicht in der Produktion stattfindet, sondern diese gerade daran hindert, sich zu entfalten. Z.B. indem Menschen und ganze Länder sich endlos verschulden müssen und mit ihren Einkommen Zinsen bedienen müssen, was sie daran hindert, es für andere Dinge auszugeben bzw. in nützliche Dinge, wie z.B. Gesundheitswesen zu investieren. Oder dass riesige Gewinne aus Extraktionsrechten gezogen werden, die in keinem Verhältnis zum Aufwand stehen. Oder dass künstliche Monopole geschaffen werden ….
qbz sagt:
Michael Hudson, „The Destiny of Civilization: Finance Capitalism, Industrial Capitalism or Socialism“
Das Buch soll auf dieser Vortragsreihe von Michael Hudson basieren, die auf Youtube zugänglich ist.
qbz sagt:
Hier die Links zu den beiden Vorträgen von Michael Hudson:
Global Empire 1: https://www.youtube.com/watch?v=4THv2qQjLhc
Global Empire 2: https://www.youtube.com/watch?v=QAmZXtJfkQU
qbz sagt:
Und dieses Video enthält die abschliessenden Vorträge der oben verlinkten Lektionen-Reihe von Michael Hudson:
Global Empire 3: https://www.youtube.com/watch?v=5xR02tPQBTM
us sagt:
Vielen Dank für die Hinweise!
Als marxistisch politisierter Mensch muss man mit Hudson stark an seinem Weltbild feilen.
Für ihn steht ja gerade nicht die Entmachtung des Kapitals insgesamt an sondern lediglich die Entmachtung der Rentiers, also derjenigen Teile, die sich über Monopole aller Art leistungslosen Reichtum aneignen und die ganze Welt diesem Modell unterwerfen möchten. Die Alternative ist demnach eine mixed economy.
Politisch heißt das: sehr breite Bündnisse, die die Macht in den Nationalstaaten selbst anstreben, aber auch die internationalen Institutionen, wie z.B. den IMF, radikal verändern müssten.
us sagt:
Dazu Putin:
(excerpt from President Putin’s meeting with young entrepreneurs, engineers and scientists ahead of the St.Petersburg International Economic Forum).
qbz sagt:
Ich habe jetzt das erste Video angehört und es stellen sich mir, neutral formuliert, sehr, sehr viele Fragen, sowohl auf dem Hintergrund der marxistischen Politischen Ökonomie und Imperialismustheorie, der Rolle der Arbeiterklasse sowie sich der bei mir leider einstellenden Assoziation zur „Zinsknechtschaft“ (und der Definition von „schaffendem“ und „raffendem“ Kapital) wegen seiner Dichomatie in Industrie-Kapital und Finanz-Kapital.
us sagt:
Es gab 2014 doch einen Putsch in Kiew
Christian S. schrieb: Erstaunlich, was man doch immer noch dazulernen kann:
Obama:…
… das kann man dann guten Gewissens nur als einen Putsch bezeichnen
us sagt:
Wann begann nochmal der Ukraine-Krieg?
Was vorher niemand zugeben wollte, wird jetzt ganz offen ausgesprochen:
Seitdem werden auch die Artillerie-Apps programmiert
Die Anfänge von Gis Arta finden sich im Jahr 2014
Danke, Christian S.