Europäischer Nabelschau-Pessimismus vs. asiatischer Optimismus

Ausschnitt aus einem Interview mit Kishore Mahbubani

Beginn der Übersetzung:

Kishore Mahbubani, Distinguished Fellow am Asia Research Institute der National University of Singapore, spricht über sein neuestes Buch The Asian 21st Century, [freier download] in dem er den Niedergang der USA mit dem Aufstieg der Plutokratie und den erneuten Aufstieg Asiens – nachdem es in den letzten 200 Jahren zurückgefallen war – mit seiner wachsenden Dynamik, seinem Optimismus und seiner Vielfalt in Verbindung bringt. Dies ist die 200. Folge des Podcasts Economics and Beyond mit Rob Johnson.

Der Armut entkommen

Kishore: Wissen Sie, ich bin in Singapur geboren und aufgewachsen und wissen Sie, als ich geboren wurde, war das Pro-Kopf-Einkommen in Singapur etwa so hoch wie das von Ghana, etwa 500 $, und Singapur war ein armes Dritte-Welt-Land. Und ich lebte in einer armen Familie in einem armen Dritte-Welt-Land, so dass ich im Alter von sechs Jahren in ein spezielles Ernährungsprogramm gesteckt wurde, weil ich technisch gesehen unterernährt war. Ich kann Ihnen sagen, dass der größte Wendepunkt in meinem Leben kam, als wir im Alter von 13 Jahren eine Toilette mit Wasserspülung bekamen, denn das Gefühl der Würde in Ihrem Leben verbesserte sich dramatisch, als Sie es einfach wegspülen konnten, anstatt zusehen zu müssen, wie dieser Berg im Laufe eines Tages in einem Kübel wuchs, der sich nie bewegte. Weiterlesen

Produktive Arbeit?

Heute stellte Bill Mitchell in seinem Weekend-Quiz eine interessante Frage:

„Ein Staat kann immer Menschen dazu einstellen, zuerst Löcher zu graben und diese dann wieder zu zumachen.

Das wird aber das Wirtschaftswachstum weniger positiv beeinflussen als ein privater Investitionsplan zum Bau einer Fabrik.

But this option will not have the same impact on current economic growth ($-for-$) as a private investment plan which constructs a new factory.

Richtig oder falsch?“

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Unterschiede zwischen dem Westen und China

Erik Li ist ein chinesischer venture capitalist (Risikokapitalgeber) und Politikwissenschaftler, der in den USA studiert hat.
Im Interview mit going underground anlässlich des G7 Treffens im Juni betont er u.a. drei Unterschiede zwischen dem chinesischen System und dem Westen. Man höre sich das gesamte Interview an, in dem alle aktuell diskutierte, China betreffende Kontroversen angesprochen werden.

1. Primat der Politik über der Wirtschaft
Eric Li erklärt, dass Kapitalisten wie er in China keine politische Macht haben. Er unterscheidet zwischen dem westlichen kapitalistischen System und dem System des „Sozialismus mit chinesischen Merkmalen“ und argumentiert, dass in Westeuropa, Großbritannien und den Vereinigten Staaten die Interessen des Kapitals sich in der Politik gegen die Interessen des Volkes durchgesetzt hätten. Weiterlesen