Kaum flackert der Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis wieder auf, tönt es aus allen Kanälen, wie sehr der Antisemitismus in Deutschland und weltweit wieder bedrohlich zunähme, und dass auch in Deutschland Juden um ihr Leben fürchten müssten. Wir Deutschen dürfen uns aus dem Konflikt nicht heraushalten. Ein klares Bekenntnis gegen Antisemitismus und für das Recht Israels auf Selbstverteidigung sei das Gebot der Stunde. Weiterlesen
Und schon bist Du Antisemit – Gespräche mit Gilad
Eigentlich waren mir jüdische Angelegenheiten hierzulande ziemlich gleichgültig, auch ob jemand, mit dem ich zu tun habe, Jude ist oder nicht. Ich bin selbst dann nicht auf die Idee gekommen, wenn so ein Gedanke nahegelegen hätte, wie mir erst kürzlich bewusst wurde; ironischerweise nachdem man mich indirekt des Antisemitismus beschuldigt hatte. In meiner Wahrnehmung war der Antisemitismus in Deutschland weitgehend überwunden, auch wenn er da und dort noch aufflackerte. Weiterlesen
Klaus Dörre zur sozial-ökologischen Transformation
Klaus Dörre befasst sich in seinem Aufsatz ‚Kapitalismus, Natur und die Utopie eines nachhaltigen Sozialismus‘, erschienen in Sozialismus 5-2021, mit einer linken Strategie angesichts der aktuellen ökonomisch-ökologischen Zangenkrise.
Dass wir uns mit unserer Art des Wirtschaftens, der kapitalistischen Landnahme aller Bereiche des Lebens und der Natur, unsere Existenzgrundlagen vernichten, ist allgemein bekannt, und wird unter den Eliten ausführlichst diskutiert (siehe Klaus Schwabs neues Buch: Der große Umbruch – The great reset). Gefordert werden die Vollendung der technologischen Revolution und eine aktivere Rolle des Staates in diesem Zusammenhang; grundsätzlich setzt man jedoch weiterhin auf marktwirtschaftliche Lösungen. Weiterlesen
China und Russland starten eine ‚globale Widerstandsökonomie‘
von Alastair Crook, 5. April 2021, iübersetzt von Ulrike Simon
Beginn der Übersetzung:
Sun Tzu’s ‚Die Kunst des Krieges‘ (ca. 500 v. Chr.) rät:
„Uns gegen eine Niederlage zu sichern, liegt in unserer eigenen Hand; doch die Möglichkeit, den Feind zu besiegen, bietet der Feind selbst … Deshalb setzt der kluge Kämpfer seinen Willen durch und lässt sich nicht den Willen des Feindes aufzwingen“.
Dies ist die Essenz der chinesischen Widerstandsökonomie – eine Strategie, die im Gefolge der Anchorage-Gespräche vollständig enthüllt wurde;
Dmitry Babich über Ultraliberalismus
Auf Einladung des Center for Citizen Initiatives (CCI) sprach Dmitry Babich im Jahr 2018 vor amerikanischen Zuhörern über das Verhältnis zwischen Russland bzw. den osteuropäischen Staaten und dem Westen.
Seiner Auffassung nach kam es nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zu einem kulturellen Clash, bei dem es den Osteuropäern v.a. um gute wirtschaftliche Beziehungen mit dem Westen ging, während der Westen – vorwiegend ideologie-getrieben – die vollständige Unterwerfung Osteuropas und Russlands unter sein Ordnungs- und Werte-System erwartete. Dies belegt er an vielen Beispielen. Weiterlesen
Vom Umgang mit Dämonen
Wie es China gelang, die Pandemie zu überwinden und auch noch vielen anderen Staaten zu helfen, und dafür nicht nur Dank erntete.
Von Larry Romanoff für den Saker Blog, 6. April 2021, übersetzt von Ulrike Simon
Beginn der Übersetzung:
Der Lockdown
Bei Ausbruch der Epidemie ergriff China die umfassendsten und rigorosesten Maßnahmen, die je ergriffen wurden. Wuhan wurde am 23. Januar abgeriegelt, einige andere Städte in der Provinz Hubei folgten kurz darauf, dann die gesamte Provinz. (1) Der gesamte öffentliche Verkehr wurde eingestellt. Flughäfen, Bahnhöfe, Busdepots, Boots- und Fähranleger wurden geschlossen, alle gebührenpflichtigen Autobahnen geschlossen und die meisten Straßen blockiert. Alle U-Bahnen und Busse fuhren nicht mehr, und alle Menschen sollten in ihren Häusern bleiben. Die anfängliche Abriegelung Ende Januar betraf etwa 20 Millionen Menschen und weitete sich innerhalb eines Monats auf etwa 60 Millionen aus, und das zu einem Zeitpunkt, als es in China nur etwa 500 Infektionen gab. Weiterlesen

Ulis woke rant
Es gibt Emanzipationsbedarf. Ja.
Diejenigen, die sich emanzipieren müssen, wollen – dürfen – müssen dabei übers Ziel hinausschießen. Selbstverständlich.
Die Frage ist, inwieweit sich der öffentliche Raum ändern muss, um diesen Emanzipationsbestrebungen gerecht zu werden, z.B. welche Sprachregelungen gelten sollen, ob Abtreibungen oder die gleichgeschlechtliche Ehe erlaubt sind. Das muss jede Gesellschaft für sich entscheiden, finde ich jedenfalls; aber damit ist auch wieder ein schwieriges Problem angesprochen, nämlich, ob es überhaupt universell gültige Werte in Bezug auf die Emanzipationsthemen gibt. Weiterlesen
Bill Mitchell zum ‚Dritten Weg‘ als neoliberaler Strategie
Beginn der Übersetzung:
Jede/r möchte sich selbst für wichtig halten und möchte glauben, dass sie oder er etwas Besonderes ist. Jeder möchte anerkannt werden. Ein berechtigter Wunsch.
Die meisten Menschen wollen in einer lebendigen, sicheren und interessanten Umgebung leben, die ihnen Chancen bietet. Auch das ist ein berechtigtes Anliegen.
Aber der Neoliberalismus nutzt diese Wünsche aus und benutzt sie als Deckmantel für die weitere Aushöhlung des Staates, während er diesen gleichzeitig als Problemursache verteufelt. Weiterlesen
MMT (Modern Monetary Theory) and the Green New Deal
„Wer soll das bezahlen?“ ist die Frage, auf die Linke häufig nur eine Antwort kennen, wenn es um die Umsetzung sozialer Forderungen geht: die Reichensteuer. Auch wie die erforderliche ökologische Transformation unserer Gesellschaft finanziert werden soll, ist alles andere als geklärt. Die Modern Monetary Theory ermöglicht eine Betrachtungsweise, bei der nicht mehr die Frage „Was können wir uns leisten?“ sondern die Frage „In was für einer Gesellschaft möchten wir leben und was brauchen wir dafür?“ zum Ausgangspunkt politischer Überlegungen wird. Weiterlesen