So ganz weiß ich auch noch nicht, was ich von dem folgenden Glenn-Diesen-Artikel halte, den ich übersetzt habe. Er wurde noch vor dem Ukraine-Krieg veröffentlicht. Mit dem Thema Konservatismus muss man sich als Linke/r auseinandersetzen, aber was wäre dazu eine linke Position? Wie dem auch sei, was er zum Liberalismus als Waffe in der Außenpolitik sagt, ist m.E. spot on.
Beginn der Übersetzung:
Die Exzesse des Liberalismus eindämmen
In dem Maße, wie die relative Macht des Westens stetig abnimmt, schwindet auch die innen- und außenpolitische Bedeutung des Liberalismus. Nach dem Kalten Krieg wurde die These vom „Ende der Geschichte“ weitgehend akzeptiert und mit der Annahme verbunden, die gesamte Welt würde sich nun unter liberalen Grundsätzen vereinigen, die unter der wohlwollenden Führung der USA überall durchgesetzt würden. Heute, da sich die internationale Machtverteilung stetig verschiebt, brächten westliche Staaten zunehmend ihre Besorgnis über den Niedergang der so genannten „liberalen internationalen Ordnung“ zum Ausdruck, schreibt Glenn Diesen, Professor an der Universität von Südostnorwegen mit Forschungsschwerpunkt „Politische Ökonomie Groß-Eurasiens.“ Weiterlesen