Die Geschichte von den Staatsfinanzen

Dies ist mein Artikel zum Thema Staatsfinanzen (der dritte aus der Reihe Marx, MMT und linke Strategie).

Hier die anderen:

1. Die Linke, Ökonomie und die MMT

2. Marx und das Geld

4. Kapital – Arbeit – Inflation  (am 15.12.21 auf Makroskop erschienen)

Sind Staatsausgaben immer Staatsschulden? Historisch nicht. Schon in Zeiten von Gold- und Silberwährungen stand die Staatsausgabe vor der Steuer.

Modelle spielen in der Wissenschaft eine wichtige Rolle. Ob sie sich bewähren, zeigt sich daran, inwiefern sich auch komplexe empirische Befunde darin unterbringen lassen. Ich stelle hier das MMT-Modell vom Staatsgeld vor – mit der Einladung an bewanderte Ökonomen, Politologen und Historiker, es zu falsifizieren. Weiterlesen

Marx und das Geld

Der Artikel wurde am 24.11.2021 auf Makroskop veröffentlicht

Politische Injektionen von Geld in eine Volkswirtschaft erzeugen nichts als Inflation, meinte Marx. Daraus schließen moderne Marxisten, dass durch Fiskalpolitik die inhärente Dynamik der Kapitalakkumulation nicht veränderbar sei und der Ansatz von Keynes in die Irre führe.

Der Kapitalismus, ein System, das nicht durch den Wunsch nach verbesserten Konsummöglichkeiten angetrieben wird, sondern von dem Ziel, aus Geld mehr Geld zu machen, lässt sich nicht erklären, ohne sich mit eben jenem Geld zu beschäftigen. Diejenigen, deren politisches Bewusstsein durch Marx geprägt wurde, beginnen dabei selbstverständlich mit der Frage, wie aus G G’ wird.[1] Weiterlesen

Marx, das Geld und MMT

Behauptung: Dass ein Staat ständig mehr Geld ausgibt als er durch Steuern einnimmt, kann auf die Dauer nur ins Desaster führen, und belastet künftige Generationen.Außerdem ist es illusionär zu glauben, man könne damit den Konsum anheizen und wirklich etwas verbessern. Früher oder später werden die Erfolge durch Inflation oder Investitionsverzicht der Unternehmer wieder zunichte gemacht. Der Staat muss sich das Geld, das er braucht, durch Steuern von den Reichen holen, also durch Umverteilung des schon vorhandenen Gelds.

Marx Ausführungen scheinen diese These zu bestätigen.

Duncan Foleys schreibt in seiner Einleitung zu Suzanne De Brunhoffs 1967 erschienenem Buch – La Monnaie chez Marx -, das später (1976) auf Englisch veröffentlicht wurde:

„Das erste, was einem Studenten des Geldes auffällt, ist, dass in einer Geldwirtschaft die Bewegungen von Geld und Waren miteinander verflochten sind. Auf der Ebene der einzelnen Transaktion bewegt sich ein Zahlungsmittel in eine Richtung und eine Ware in die entgegengesetzte Richtung. Es stellt sich die theoretische Frage, welcher Faktor der entscheidende ist. Bestimmt die Bewegung des Geldes die Bewegung der Waren oder bestimmt die Bewegung der Waren die Bewegung des Geldes?“

Seines Erachtens meint Marx, dass die Bewegung der Waren weitgehend außerhalb der monetären Sphäre bestimmt werden, und dass es die Warenbewegungen sind, die in der Regel die Bewegungen des Geldes bestimmen. Weiterlesen