Was können Sie nur mit Humor ertragen?

Sollte ich mal so berühmt sein, dass mich jemand das fragt, würde ich wahrscheinlich von schwarzem Humor sprechen und auf dieses Video verweisen:

Kleine Anmerkung:

Einer der wichtigsten journalistische Kämpfer für Assange Craig Murray wurde gerade aus der Haft entlassen. Er saß dort wegen einer sehr fragwürdigen richterlichen Entscheidung, in der unter anderen unterschiedliche Kriterien für Mainstream-Journalisten und Blogger festgelegt wurden. Der ehemalige Botschafter wurde vor Jahren aus dem britischen diplomatischen Dienst entlassen, u.a. mit der Begründung er sei zu sehr auf das Thema Menschenrechte fixiert. Craig deckte auf, dass in Usbekistan eine illegale Folterstätte betrieben wurde.

Wo die Linke uns wirklich im Stich gelassen hat

Die Linke* hat bei der Pandemie versagt, aber nicht, weil sie Corona-Maßnahmen unterstützt hat

von William Mitchell 2.12.2021

Übersetzung von Ulrike Simon mit DeepL

*Gemeint ist die kollektive Linke, nicht die Partei

Hier die Übersetzung des gesamten Textes: 211202 Das Versagen der Linken – Bill Mitchell

Beginn der Übersetzung:

Es sind nicht die lockdowns, die die organisierte und „woke“* Linke als Teil ihrer Solidarität mit der Arbeiterklasse hätte angreifen sollen.

Wo die Linke uns im Stich gelassen hat, ist ihre Umarmung der Mainstream-Makroökonomie als eine Art unbestrittene Wahrheit, die dann nur noch Identität und ähnliche politische Fragen als das Terrain übrig lässt, über das sie mit den konservativen (rechten) Parteien streiten.

Die Tatsache, dass viele linke Regierungen die ersten waren, die den Monetarismus und seine späteren Varianten annahmen, markierte einen Wendepunkt für ihre Legitimität.

Die Linke hat uns im Stich gelassen, weil sie es versäumt hat, ihre politische Stimme zu erheben und darauf zu bestehen, dass die Regierungen die Corona-Maßnahmen folgendermaßen begleiten: Weiterlesen

Marx und das Geld

Der Artikel wurde am 24.11.2021 auf Makroskop veröffentlicht

Politische Injektionen von Geld in eine Volkswirtschaft erzeugen nichts als Inflation, meinte Marx. Daraus schließen moderne Marxisten, dass durch Fiskalpolitik die inhärente Dynamik der Kapitalakkumulation nicht veränderbar sei und der Ansatz von Keynes in die Irre führe.

Der Kapitalismus, ein System, das nicht durch den Wunsch nach verbesserten Konsummöglichkeiten angetrieben wird, sondern von dem Ziel, aus Geld mehr Geld zu machen, lässt sich nicht erklären, ohne sich mit eben jenem Geld zu beschäftigen. Diejenigen, deren politisches Bewusstsein durch Marx geprägt wurde, beginnen dabei selbstverständlich mit der Frage, wie aus G G’ wird.[1] Weiterlesen

Und schon wieder Corona (seufz!)

Komplexe Problematik

Wie Ökonomie oder Klimawandel ist auch eine Pandemie eine hochkomplexes Phänomen, das grundsätzlich schwierig zu verstehen ist, und auch erst mit der Zeit verstanden werden kann. Es muss aber sofort damit umgegangen werden und alle sind betroffen. Und dass eine ungleiche Gesellschaft nicht unbedingt gerecht mit der Sache umgeht, und genügend Leute darauf erpicht sind, aus der Lage Profit zu ziehen, ist zu erwarten. Aber grundsätzlich sind die Bürger*innen nicht nur Teil des Problems, das gemanagt werden muss, sondern auch Teil der Lösung.

Politisches Versagen linker Kräfte

(vergl. dazu auch Peter Nowaks Artikel) In dieser Situation gab es nicht nur Verwirrung sondern eine direkte Spaltung der Linken, und nun stehen sich hochemotional besetzte Positionen gegenüber, der Graben scheint unmöglich zu überbrücken. Weiterlesen

Die Linke, Ökonomie und die MMT (Marx, MMT und linke Strategie – 1)

Der Artikel erschien am 16. November 2021 bei Makroskop

Warum ein Katalog guter Forderungen, moralische Argumentation, Identitätspolitik und abstrakte Systemkritik kein Ersatz sind für ein fundiertes ökonomisches Konzept.

Ohne Ökonomie geht nichts. Linke streiten für gute Arbeit, bezahlbare Wohnungen, eine intakte Umwelt, sichere Renten, gute Bildung und ein funktionierendes Gesundheitssystem für alle. Aber beim Thema Geld ist dann Schluss. In der Regel ist nichts da. Und wer diese Forderungen stellt, muss sich ständig mit dem Vorwurf auseinandersetzen, man wolle mit vollen Händen das sauer verdiente Geld anderer Leute ausgeben.

Da kommt die Modern Monetary Theory (MMT) ins Spiel.

Der MMT zufolge haben „Staatsschulden“ eine völlig andere Qualität als die Schulden eines Betriebes oder Haushalts. Ein Staat mit eigener Währung setzt als Souverän das Geld überhaupt erst einmal in die Welt. Während alle anderen Akteure nach dem Prinzip der schwäbischen Hausfrau wirtschaften müssen, sind deswegen die möglichen Staatsausgaben – so die MMT – in Wirklichkeit nicht durch eine bestimmte Geldmenge sondern durch die verfügbaren realen Ressourcen begrenzt.

So ergibt sich eine völlig neue Perspektive für politisches Handeln. Weiterlesen

Produktive Arbeit?

Heute stellte Bill Mitchell in seinem Weekend-Quiz eine interessante Frage:

„Ein Staat kann immer Menschen dazu einstellen, zuerst Löcher zu graben und diese dann wieder zu zumachen.

Das wird aber das Wirtschaftswachstum weniger positiv beeinflussen als ein privater Investitionsplan zum Bau einer Fabrik.

But this option will not have the same impact on current economic growth ($-for-$) as a private investment plan which constructs a new factory.

Richtig oder falsch?“

Weiterlesen

Müllmenschblues

Heute mal was zum Stichwort „Oldies but Goodies“:

1974 erschien Peter Jacobis Album „I could cry for lauta Blues …“

Leider sind die Texte nicht mit gealtert.

Beispiel: der „Müllmenschblues

Shit Jobs haben aber nicht nur die Müllmenschen, die tun wenigstens etwas Sinnvolles. Hier schreibt David Graeber zum Thema Bullshit Jobs

Und hier der Text des „Müllmenschblues“:

If the Müllmensch leers the Tonne
I could cry for lauta Bluus
And I cry ganz laut aus Wonne
Weil er die Tonnen leeren muss! Weiterlesen

Marx, MMT und linke Strategie

Ab heute erscheinen auf Makroskop in loser Folge Artikel von mir zum Thema der Überschrift (So ist jedenfalls der Plan, zwei Artikel sind fertig, weitere von den Umrissen her angedacht). Jeweils eine Woche nach Veröffentlichung sind sie dann hier zu lesen.

Die Idee zu meiner Artikelreihe entstand beim Lesen und Übersetzen zweier Blogbeiträge von William Mitchell mit den Titeln „(Modern) Marx and MMT part 1 and part 2“. Und nach seinem Blogtext „Marx‘ Traum rechtfertigt es nicht, das alltägliche menschliche Leid zu ignorieren“ (hier meine Übersetzung).

Für Makroskopen selbstverständlich ist, dass erfolgreiche politische Praxis und Strategie im Interesse der Bevölkerungsmehrheit (und auch eine gegen die Erderhitzung) eine tragfähige ökonomische Theorie als Grundlage braucht, und diese verständlich kommuniziert werden muss. Weiterlesen