Nothing is Real

Living is easy with eyes closed ….

Always, no sometimes, think it’s meBut you know I know when it’s a dreamI think I know, I mean a… yesBut it’s all wrongThat is, I think I disagree

 

Aurelien hat wieder mal einen sehr lesenswerten Text veröffentlicht, von dem ich hier einen übersetzten Ausschnitt wiedergebe. (Die Hervorhebungen sind von mir)

Seine Feststellungen erklären vielleicht auch, warum viele die Sache mit dem Klimawandel für ein reines Herrschaftsnarrativ halten. Schließlich werden dazu bewusst verschiedene Narrative konstruiert, die nicht im Sinne der Bevölkerungsmehrheit sind, sei es nun in den traditionellen Industriestaaten oder im globalen Süden. Allerdings dienen diese Narrative und die daraus abgeleiteten politischen Strategien auch nicht unbedingt der Bekämpfung der Erderwärmung.

Ich denke, dies ist eine in der westlichen Geschichte beispiellose Situation. Mit der Aufforderung, sie zu glauben, werden dem Durchschnittsbürger immer wieder Dinge erzählt, von denen er weiß, dass sie unmöglich wahr sein können. Obwohl sie durch die weitere Entwicklung der Ereignisse gebührend widerlegt werden, werden sie dann aber trotzdem ständig wiederholt, als ob sie tatsächlich wahr wären.
Einige, die die Zeit des Kommunismus im Kalten Krieg miterlebt haben, haben diese Zeit ähnlich empfunden, aber ich glaube, es gibt einen wichtigen Unterschied. Die sozialistischen Gesellschaften haben tatsächlich Anstrengungen zur Verbesserung des Lebensstandards der einfachen Menschen und zur Bereitstellung einer angemessene Bildung und Gesundheitsversorgung unternommen, während sie in Friedenszeiten eine Art permanenter Kriegswirtschaft betrieben. Und die Menschen in diesen Ländern waren reif genug, um zu verstehen, dass sie systematisch belogen wurden, was bei uns nicht der Fall ist.

Schließlich waren die westlichen Regierungen bis in die 1980er Jahre hinein im Großen und Ganzen effizient und effektiv, und insbesondere in den dreißig Jahren nach 1945 sorgten sie für einen beispiellosen Anstieg der Gesundheit, der Sicherheit und der Bildung der einfachen Menschen. Ähnlich wie ein Frosch, der im berühmten Kochtopf langsam gekocht wird, haben unsere Gesellschaften heute Schwierigkeiten zu verstehen, dass die Institutionen der Vergangenheit verkauft oder kastriert wurden, die politischen Systeme völlig korrumpiert sind und die Wirtschaft nur ein Mittel für die Innere Partei ist, um das Volk auszurauben. Langsame und stille Revolutionen sind immer die wirksamsten und dauerhaftesten.

Über die eigentliche Geschichte dieser Periode ist viel geschrieben worden [..], aber in vielerlei Hinsicht müssen wir über die Historiker hinausschauen, zu Soziologen, Philosophen und Kulturkritikern, wenn wir wirklich verstehen wollen, was passiert ist. Und was geschah, war die weitgehende Ersetzung des Realen durch das Virtuelle. Die Fähigkeit, Dinge herzustellen, wurde durch die Fähigkeit ersetzt, Dinge zu importieren. Die Gründung von Unternehmen wurde durch den Kauf und Verkauf von Unternehmen ersetzt, die Verringerung der Arbeitslosigkeit wurde durch die Verringerung der Arbeitslosenzahlen ersetzt, die nun anders berechnet wurden. Geld wurde durch Kredit ersetzt, und dann durch Kreditderivate. Die Aktienkurse spiegelten nur noch wider, zu welchem Preis sie an den nächsten Idioten verkauft werden konnten. Fußball wurde nicht mehr auf dem Spielfeld, sondern vor einem Bildschirm gespielt. Sachkenntnis und Wissen wurden durch Zeugnisse auf Papier ersetzt, ganz im Sinne des Zauberers von Oz, und eine (scheinbar) gebildete Gesellschaft wurde durch die Vereinfachung von Lehrplänen und Prüfungen erreicht. Als Marx und Engels behaupteten, dass die zerstörerischen Auswirkungen der kapitalistischen Gesellschaft dazu führen, dass „alles Feste zu Luft zerschmilzt“, konnten sie nicht ahnen, wohin dieser Prozess letztendlich führen würde.

Und im Gegensatz zur Situation von 1848 haben die Regierungen heute die Möglichkeit, durch ihre eigenen Erklärungen und durch die Medien darauf zu bestehen, dass das Unwirkliche real und das Wirkliche unwirklich ist und dass wir dem, was wir mit unseren eigenen Augen sehen, nicht trauen können. Wissen mag einmal Macht gewesen sein, wie Francis Bacon betonte, aber heutzutage ist Macht Wissen, wie Michel Foucault später argumentierte, in dem Sinne, dass Wissen, wenn man die Macht hat, für praktische Zwecke das ist, was man will. Wenn Ihnen das bekannt vorkommt, dann handelt es sich im Wesentlichen um die uneingestandene Nachkommenschaft der inkohärenten Haltungen, die Ende der 1960er Jahre an der Westküste der Vereinigten Staaten entstanden sind. Unter dem Einfluss von Wilhelm Reich, Gurdjieff, Maharishi Mahesh Yogi, der von den Beatles berühmt wurde, bis hin zu Aleister Crowley und unter dem Einfluss von schwindelerregenden Mengen von LSD und anderen Substanzen entstand die Generation, die später das Silicon Valley, fremdfinanzierte Übernahmen und viele andere Symbole unserer modernen, aus den Fugen geratenen Welt hervorbrachte, aus einem Jahrzehnt, an das man sich kaum noch erinnern kann, mit der Idee, dass nichts wirklich real ist, und dass die Realität so ist, wie man sie haben will.

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