Der Ukraine-Krieg und Monty Python’s schwarzer Ritter

Erinnert sich noch jemand an Monty Python’s ‚Ritter der Kokosnuss‚?

Nach einem Forbes-Interview des ukrainischen Außenministers Kuleba, über das RT berichtete, musste ich doch sehr daran denken.

In einem am Montag veröffentlichten Interview mit Forbes Ukraine nannte Kuleba Russlands „aggressives Verhalten“ als Grund für das Ausbleiben von Friedensgesprächen und argumentierte, dass jegliche Verhandlungen „direkt mit der Situation an der Front verbunden sind“.

„Ich erkläre allen Partnern eine einfache Sache: ‚Russland sollte sich nach einer Niederlage auf dem Schlachtfeld an den Verhandlungstisch setzen. Sonst wird es wieder die Sprache der Ultimaten sein“, erklärte Kuleba.“

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Industrielle Aufrüstung oder Diplomatie?

Werden wir im Westen die nächsten Jahre damit verbringen, die erforderliche Industriebasis für die großen Kriege gegen Russland und China aufzubauen? Wäre das nicht völliger Wahnsinn? Schließlich entwickeln sich unsere „Gegner“ in dieser Zeit auch weiter, während wir mit Rohstoffmangel und den sich daraus ergebenden gesellschaftlichen Problemen zu kämpfen haben. Wollen wir wirklich im Winter frieren? Wollen wir wirklich darauf verzichten, Lösungen für die soziale und ökologische Krise zu entwickeln, die sich schon lange vor dem Ukraine-Krieg abzeichnete, und z.B. zur Kohle zurück kehren? Wollen wir mit dem Abbruch der wirtschaftlichen und sonstigen Beziehungen zu Russland und womöglich auch noch China den Anschluss an die Teile der Welt verlieren, in denen heute die Zukunft entschieden wird?

Es gab und gibt Alternativen: Frieden durch gute Beziehungen zu den Nachbarstaaten.

Vor 50 Jahren, im April 1972, verfolgte ich mit vielen Kommiliton*innen in der Marburger ‚Phil. Fak.‘ voller Spannung die Radioübertragung der Bundestagsdebatte um das konstruktive Misstrauensvotum gegen Willi Brandt – und jubelte mit, als es scheiterte. Für den Kriegsveteranen Willi Brandt konnte Krieg niemals die ultima ratio darstellen, dieser sei vielmehr die ultima irratio, wie er sagte.

Davon handelt mein neuer Artikel, der heute bei Makroskop erschien.