von Christian
Da hat unser Bundeskanzler ja einen tollen Deal gemacht:
Mit allerlei Vereinbarungen zur Sicherung der deutschen Energieversorgung ist Kanzler Olaf Scholz von einer zweitägigen Reise in drei arabische Golfstaaten heimgekehrt. So wird die Bundesrepublik ab dem Jahreswechsel 2022/23 gut 137.000 Kubikmeter Flüssiggas aus den Vereinigten Arabischen Emiraten importieren. Das ist weniger als die Menge, die mit Nord Stream 1 an einem Tag eingeführt wurde.
Zudem erhält Deutschland ab 2023 bis zu 250.000 Tonnen Diesel pro Monat aus den Emiraten. Diese verfügen über Lieferkapazitäten, weil sie ihre Öleinfuhr aus Russland verfünffacht haben.
Wer nicht pariert muss fühlen: Roger Waters darf in Polen nicht auftreten …
… und ein deutscher Beobachter der Referenden verliert seinen Job
Und dann ist da noch Stefan Schaller, bislang wenig bekannter Geschäftsführer des nordhessischen Versorgers Energie Waldeck-Frankenberg (EWF), der aufgrund geopolitischer Eskapaden am heutigen Montag seinen Job verlieren dürfte. Dafür haben sich bereits wichtige Gremien des Landkreises ausgesprochen. Offenbar hatte sich der Diplom-Ingenieur durch eine russische Einladung derart geschmeichelt gefühlt, dass er als Wahlbeobachter jene Befragungen in russisch besetzten Gebieten der Ostukraine begleitet hat, die als Scheinreferenden bekannt sind.
Schaller bezeichnete sein Engagement in Wladimir Putins politischem Jagdgebiet gegenüber der „Hessischen Niedersächsischen Allgemeinen“ (HNA) als „rein privat“, er habe dafür Urlaub genommen. Der in die Weltpolitik gestolperte Forrest Gump aus dem Waldeckischen wollte sich nach eigener Aussage „vor Ort ein Bild von der Situation machen“ – auch weil er glaube, „dass objektive Informationen nie falsch sein können“. Das Lesen von Zeitungen hätte allerdings genügt, um die erzwungenen Referenden als Teil einer völkerrechtswidrigen Politik verstehen zu können.
Quelle: (Newsletter Handelsblatt)
Dass ich einmal den Wahlsieg der Rechten in Italien gut finde …
Ukraine may have reason to worry about shifting winds in the West’s democracies. Analysts have long fretted over the West’s stamina in the defense of Ukraine, aware of mounting concerns over surging energy prices and old suspicions of the liberal establishment in Brussels and Washington. That resolve has largely endured as we enter the eighth month of the conflict. But polls show flagging interest among some voters for supporting Ukraine, not least as economic challenges build up closer to home.
Anscheinend wird es manchen Amerikanern doch zu teuer auf die Dauer …
As the war drags on, there are fears among both Ukrainians and Western strategists that public skepticism over the toll of sanctions on Russia — which has seen energy prices spike in Europe — and the significant financial outlay to support Kyiv may mount. There’s also the risk of growing indifference. Pew recently found that fewer Americans are concerned about the prospect of Ukrainian defeat than they were in the spring and a significant majority believe now that current aid to Ukraine is sufficient.
That’s not surprising given the tens of billions dollars of support already disbursed by the Biden administration. Pew also found that U.S. Republicans are more likely to believe their government is giving too much to Ukraine than too little. Distaste for the costs of the war are influencing the upcoming midterm elections, while a segment of the Republican base — championed by former president Donald Trump and cultivated by notoriously Putin-friendly Fox News host Tucker Carlson — has long harbored sympathy for Putin’s Russia.
“I think we’re at the point where we’ve given enough money in Ukraine,” J.D. Vance, Ohio’s Republican nominee for Senate, said this month. “I really do.”
Quelle: (Newsletter der Washington Post)
PS. Lesenswert finde ich die (häufig zitierte, aber jetzt auch im Originaltext zugängliche) vertrauliche Nachricht der damaligen (2008) amerikanischen Botschafters über die russischen roten Linien, die Wikileaks freundlicherweise mit dem Schlagwort „nyet means nyet“ veröffentlicht hat