Die neueste Entwicklung:
Wie Moonofalabama berichtet, übernahm die niederländische Regierung die Chipfirma Nexperia,
weil die chinesischen Eigentümer Washingtons Sanktionsliste auf den Plan riefen. Schon vor Monaten hatten US-Beamte ihren niederländischen Amtskollegen signalisiert, der chinesische CEO müsse „ersetzt werden“, damit Nexperia von den Restriktionen befreit werden könne, wie kürzlich veröffentlichte Gerichtsdokumente zeigen. Peking antwortete prompt mit Exportverboten für entscheidende Bauteile, die in den Niederlanden für die Produktion essenziell sind. Für Nexperia, die jährlich rund 90 Milliarden Komponenten liefert, könnte das das Ende bedeuten – mit direkten Folgen für die europäische Hightech-Industrie.
Mein heute bei Makroskop erschienener Artikel dazu:
Donald Trump treibt die technologische Entkopplung von China weiter voran. Wie schon sein Vorgänger Joe Biden beschränkte der US-Präsident die Ausfuhr von hochwertigen Halbleiterchips und stoppte den Export von zur Herstellung von Chips verwendeten Maschinen und Chemikalien nach China.
Nachdem Trump im Frühjahr 2025 zusätzliche Strafzölle auf chinesische Waren verhängt hatte, reagierte Peking mit Exportbeschränkungen für Seltene Erden – Rohstoffe, die für die Hightech-Industrie der USA unverzichtbar sind. [MAKROSKOP berichtete.] Die Eskalation zwang Washington zum Einlenken: Die Zölle wurden vorübergehend gesenkt, die Handelsgespräche mit China wieder aufgenommen. Ein neues Abkommen sollte noch in diesem Monat beim geplanten Treffen von Trump und Xi Jinping in Südkorea unterzeichnet werden.
Doch noch während der laufenden Gespräche verschärften die USA ihre Linie erneut. Am 29. September veröffentlichte das Bureau of Industry and Security (BIS) im US-Handelsministerium eine vorläufige endgültige Regelung („Interim Final Rule“, IFR), die die Exportkontrollen auf ein bislang beispielloses Niveau ausweiten dürfte. Die Bestimmungen sollen künftig auch für alle Unternehmen gelten, die direkt oder indirekt zu mindestens 50 Prozent im Besitz eines der vom Handels- und Finanzministerium gelisteten chinesischen Firmen stehen – und damit faktisch für große Teile der Technologieindustrie des Landes.
Hinzu kommt eine neue Sorgfaltspflicht für Exporteure: Sie müssen die Eigentumsverhältnisse ihrer Geschäftspartner prüfen, sobald Anhaltspunkte bestehen, dass ein gelistetes Unternehmen eine Minderheitsbeteiligung hält oder in anderer Form verbunden ist. Verstöße sollen streng sanktioniert werden. Die IFR markiert damit den bislang weitreichendsten Schritt in der US-amerikanischen Technologieabschottung gegenüber China.
Peking reagierte prompt – und unmissverständlich. Die chinesische Regierung kündigte neue Exportkontrollen für Seltene Erden und verwandte Hochtechnologien an. Bereits im Juni 2025 hatte China den Export mehrerer Metalle eingeschränkt, die in der Rüstungsindustrie von zentraler Bedeutung sind. Nun folgte eine zweite, deutlich umfassendere Maßnahme, die noch tiefer in globale Lieferketten eingreift. Die Folgen waren sofort spürbar: Unternehmen in den USA, Europa und weiten Teilen Asiens sehen sich mit Engpässen und Preissteigerungen konfrontiert.
Der vollständige Artikel:
251015_usa-versus-china-die-globalen-folgen-der-strategischen-eskalation
us sagt:
Von der Nexperia-Krise sind auch viele deutsche Firmen betroffen:
https://x.com/Kathleen_Tyson_/status/1978433244103098758