Warum ich mich für die Modern Monetary Theory interessiere:
Ich bin keine Wirtschaftswissenschaftlerin. Ich interessiere mich für Ökonomie, weil ohne sie nichts geht. Ich kann mir auskömmliche Löhne und gute Arbeit wünschen, bezahlbare Wohnungen, eine intakte Umwelt und Maßnahmen gegen den Klimawandel, sichere Renten, gute Bildung und ein funktionierendes Gesundheitssystem für alle. Aber beim Thema Geld ist dann Schluss. In der Regel ist nicht genug da. Und bisweilen wird noch eins drauf gesetzt, nach dem Motto ‚Ihr wollt mit vollen Händen das Geld anderer Leute ausgeben‘!
Und da kommt die Modern Monetary Theory ins Spiel. Jetzt erfährt man plötzlich, dass ein souveräner Staat gar keine Schulden machen muss, um Geld ausgeben zu können. Vielmehr setzt er als Souverän der eigenen Währung das Geld überhaupt erst einmal in die Welt. Damit alle anderen nach dem Prinzip der schwäbischen Hausfrau wirtschaften können, muss es einen geben, für den dieses Prinzip nicht gilt, einen der das Geld in Umlauf bringt, mit dem alle anderen wirtschaften.
Es ergibt sich eine völlig neue Perspektive für politisches Handeln. Wir überlegen nun erst, was nötig wäre, dann welche realen Ressourcen der Gesellschaft für die Verwirklichung dieser Wünsche zur Verfügung stehen und danach erst wie das Geld dafür locker gemacht werden soll.
Darüber möchte ich mehr wissen, lese viel dazu,das MMT-Lehrbuch, sehr gerne und regelmäßig Bill Mitchells Blog und Makroskop, und ein paar Texte sind auch schon dabei herausgekommen.
Die Zusammenfassung von Bill Mitchells bahnbrechendem Vortrag: 8392018_mmt-und-der-green-new-deal
Ein Leserbrief an Makroskop: 191123 MMT Bashing
Der Staat kann ein Allgemeinwohlinvestor werden: 8391254_den-gemeinwohl-investor-wecken(1)
Wie ist MMT eigentlich wissenschaftstheoretisch einzuordnen? Wissenschaftsphilosophie
Warum die Neoklassik sich nicht als Basis einer guten Wirtschaftspolitik eignet: Kritik_der_Austeritätspolitik_aus_MMT-Sicht