Lüders stellte eine interessante soziologische These auf hinsichtlich des grünen Moralismus, der daraus folgenden kriegerischen Impulsen und zu der gesellschaftlichen Stellung der Menschen, die die grüne Politik tragen. Die große Frage ist, wie sich diese Schichten politisch entwickeln, wenn erstmals ihre eigene materielle Lebenssituation ernsthaft bedroht ist. Darauf bleibt die Antwort aber vage.

Engdahl beschreibt das Gaspreisdebakel als Triumph der Finanzialisierung und der Spekulation, der ermöglicht wurde durch den Handel von Strom und Gas an den Energiebörsen. Für diesen Erfolg war die Ausschaltung der preiswerten auf langfristigen Verträgen beruhenden Gaslieferungen aus Russland essentiell. Dekarbonisierung nichts weiter als ein ideologische Mäntelchen, um den Raubzug auch naiven grünen Kreisen schmackhaft zu machen. (Dass Engdahl nichts von erneuerbaren Energien hält und wohl auch an der CO2-bedingten Erwärmung zweifelt, ändert nichts an der Korrektheit dieser Analyse.)