Sehr gutes Interview mit von der Schulenburg, der ganz klar macht, dass der im März 2022 möglich gewesene Deal "territoriale Integrität gegen Neutralität" ein sehr vorteilhafter gewesen wäre. Der wurde aber letztlich vom Westen abgelehnt, weil man dachte, man könnte Russland in die Knie zwingen und die Ukraine doch noch in die NATO bringen.

Nun steht es auch in der Welt, wie ein Frieden auch schon im März/April 2022 möglich gewesen wäre. Welche Zugeständnisse die Russen gemacht hätten und was die Ukraine hätte akzeptieren müssen. So wie es von der Schulenburg, Kujat und Funke schon im November ausgeführt haben.

Boris sagt, worum es geht: Verlust der westlichen Hegemonie.

Jetzt auch in Foreign Affairs: Bei den Verhandlungen im März/April 2022 waren beide Seiten kompromissbereit.

Unabweisbare Logik, dass die Ukraine nicht gewinnen kann, wegen Mangel an Material und Mangel an Soldaten. Späte Einsicht in der New York Times! Aber dass die Ukrainer sich eingraben könnten und sich erfolgreich verteidigen könnten (ähnlich den Russen im Sommer 2023), ist die nächste Illusion. Die einzig verbliebene Alternative zur bedingungslosen Kapitulation sind sofortige Verhandlungen mit den den Ergebnissen von Istanbul vom März 2022 als Ausgangspunkt(!).

Eine realistische Darstellung des Ukrainekriegs aus westlicher Sicht.

Schildert die wesentlichen Bedingungen des Krieges ohne die Ukraine auch nur einziges Mal im Artikel zu erwähnen.

Wenn nicht sofort verhandelt wird, bleibt nur die bedingungslose Kapitulation der Ukraine vermutlich noch in diesem Jahr.

(Archiviert) Nun auch das Wall Street Journal mit Details aus den Verhandlungsergebnissen in Istanbul vom März/April 2022-

(archiviert). Die russische Spezialaktion war alles andere als "unprovoziert". Hier berichten die New York Times über die tiefe Verwicklung der CIA in der Ukraine seit 2014.

Spannendes Gespräch, nicht zuletzt weil beide in letzter Zeit in Russland gewesen sind. Wie das russische Militär lernt, wie Drohnen die Kriegsführung verändert haben. Nawalny als Teil einer untauglichen Regimechange-Operation.

Hier mal ein realistischerer Beitrag zur militärischen Situation in einem westlichen Medium.

Inhaltsverzeichnis und Ausschnitt aus dem neuen Buch von Jacques Baud. Erklärt wie die Russen den Krieg konzeptualisieren.

Neue Töne in der TAZ! Ob es an der zunehmend kritischeren militärischen Lage liegt?

Hier ist ein Akademiker vom RUSI, der ganz klar sieht, dass Europa seine industrielle Basis massiv ausbauen muss, wenn es eine militärische Chance gegen Russland haben soll. Und zwar sehr schnell, weil es viele Jahre dauert, bis solche Bemühungen Früchte tragen.

Big Serge vergleicht den deutsch-französischen Krieg 1870/71 mit den Ukraine-Krieg. PierreA weicht davon teilweise ab und kommt schließlich zu nicht ganz pessimistischen Prognosen. Jedenfalls kein Volkskrieg der Ukrainer gegen russische Besatzer.

Inzwischen gibt es überwältigende Belege dafür, dass der Westen den Frieden nicht wollte, der im März 2022 zum Greifen nahe schien,

Zum ersten Mal lese ich in einer relevanten westlichen Publikation, dass wir nicht mehr von einem Patt reden können. Vielmehr geht es in Richtung Kollaps oder Kapitulation. Auch wird mit der Vorstellung aufgeräumt, dass man anhand von Geländegewinnen oder -verlusten erkennen könnte, wer den Krieg gewinnt bzw. verliert.

Endlich auch in einem maßgeblichen US-amerikanischen außenpolitischen Organ das Eingeständnis, dass wir es im Ukraine-Krieg nicht mit einem Patt zu tun haben, sondern einer Situation, in der Russland immer stärker die Oberhand gewinnt, und daher Verhandlungen so schnell wie möglich begonnen werden sollte, ehe sich die Lage für die Ukraine noch weiter verschlimmert.

Man verliert zwar Illusionen über einen möglichen Sieg der Ukraine und einen bevorstehenden Niedergang Russlands, hat aber trotzdem keinerlei realistische Strategie. "Containment" wird's nicht richten. Sieh auch Larry Johnson.

Nun kommt auch ein mögliche Niederlage der Ukraine in das Blickfeld strikt westlicher Medien.

Lawrows klare Ansage: ein Einfrieren des Ukraine-Kriegs wird es nicht geben.

Realistischer Töne aus dem Guardian. Bei uns ist das noch nicht angekommen.

Tucker Carlson interviewt Orban, und 111 Millionen haben es bereits gesehen. Orban bekommt die Möglichkeit, im großen Stil das US-Publikum anzusprechen. Wird Carlson dasselbe mit Putin machen?

Für kritische Beobachter wahrlich nichts Neues. Aber jetzt steht es auch im konservativen US-Magazin "The National Interest".

Und so klang es noch vom selben Autor Anfang Juni: Blowing a dam won’t save Putin from being swept away by Ukraine’s counter-offensive The main offensive is imminent.Russia’s conscripts are low on morale, leadership and training – and doomed to defeat

Die ersten Stimmen für echte Verhandlungen, und sei es, um den Weg frei zu machen für die Konfrontation mit China.

So langsam dämmert es auch dem westlichen Mainstream, dass gar nichts gut ist in der Ukraine. Allerdings dürfte es zu spät sein, jetzt auf Defensive umzuschalten und zu hoffen, dass die Russen auf der Basis verhandeln.

Für mich die bisher plausibelste Darstellung dessen, was in den Verhandlungen damals gelaufen ist und bis zu welchem Punkt sie gekommen sind. Insbesondere seine Einschätzung der russischen Motive und Zielsetzungen leuchten ein. "At that time, the Russians were not seeking a military victory in Ukraine. They were seeking to push the Ukrainians into negotiations."

Transkript von Putins Treffen mit den Kriegskorrespondenten und den Bloggern. Video mit englischen Untertiteln

Die absoluten Essentials zur Vorgeschichte des Ukraine-Kriegs.

Warum sollte sich Russland auf ein Einfrieren des Konflikts einlassen, solange der Westen die Möglichkeit behält, die Ukraine weiterhin militärisch aufzurüsten und eines Tages wieder als Speerspitze gegen Russland einzusetzen?

Analyse des Stärken und Schwächen des russischen Militärs in der Ukraine. Das Material dazu wurde aus Interviews mit ukrainischen Offizieren zusammengestellt.

Mearsheimer erklärt, warum sich die USA in eine extrem schwierige Situation manövriert haben.

Besonders auch zum Thema ob der Krieg provoziert bzw. vom Westen gewollt war. Siehe dazu auch die z.T. sehr guten Leserkommentare.

Interessanter Friedensplan, der davon ausgeht, dass der Westen die Ukraine auf die Dauer nicht auf demselben Niveau unterstützen kann. Er unterstellt allerdings, dass es auch weiterhin möglich sein soll, die Restukraine massiv aufzurüsten, war mir ziemlich unrealistisch zu sein scheint.

Die unmittelbare Vorgeschichte des Ukraine-Kriegs, der alles andere als unprovoziert war.

Putins Pochen auf russische Souveränität brachte ihn in den Gegensatz zum Westen, nicht seine seine Werte, die westlich orientiert waren. Der Verlauf des Krieges bringt nun auch eine ideologische Konfrontation. (Ähnlich auch mündlich in einem Interview.)

Weitere interessante Einblicke in die netzzentrierte Kriegsführung,

Ukrainische Kriegsgefangene (einige) wechseln die Seiten und kämpfen auf russischer Seite.

Klare Worte über die Ursachen des Krieges in der Ukraine: NATO-Osterweiterung war und ist eine russische rote Linie, die die USA überschritten haben, und dem ist Deutschland nicht entgegengetreten.

Die Antwort von ChatGPT

Gibt Einblicke in die moderne netzzentrierte Kriegsführung. Warum große weiträumige Manöver in der Regel nicht mehr sinnvoll sind.

Also undifferenziert ist das nicht...

Ausführliche Erläuterung der Wichtigkeit der Stromversorgung und die Anfälligkeit der Ukraine für dessen Zerstörung.

Plausible Analyse des militärischen Vorgehens Russlands. Siehe auch die darin verlinkten früheren Artikel. Aleks hat einen russischen (auch militärischen) Hintergrund.

Essentielles Wissen über den Stand des Krieges in der Ukraine.

Sehr gutes, ausführliches Interview, in dem Kujat vieles bestätigt, was man schon zu wissen glaubte, z.B. wie der Abbruch der Verhandlungen im März zustande kam. Er geht auch auf das Merkelsche Geständnis ein, dass der Minsk 2 Prozess vor allem dazu diente, der Ukraine Zeit zu geben, um sich militärisch zu präparieren.

"Wer sich dafür einsetzt, dass deutsche Panzer geliefert werden, der wird eine enorme Mobilisierung der russischen Gesellschaft für den Krieg gegen die Ukraine ernten."

Klare Beschreibung der geostrategischen Lage.

Eine sehr klare und gut verständliche Analyse der militärischen Situation in der Ukraine. Der Autor ist pensionierter Offizier der US-Armee. Vershinin war auch Autor von The Return of Industrial Warfare des RUSI.

Helmer sagt, dass Merkel von Anfang an mit von der Partie war bei dem westlichen Projekt der Zerstörung Russlands.

Reisner bestätigt, dass der Westen heute und auf absehbare Zeit gar nicht in der Lage ist, ausreichend Waffen und Munition an die Ukraine zu liefern.

Spekulationen mit einer erheblichen Portion an Realismus, wie ein "Einfrieren" des Krieges in der Ukraine aussehen könnte. Eine Waffenstillstandslinie mit einer über 100 Kilometer tiefen demilitarisierten Zone dahinter, und vieles mehr. Für die Russen muss gewährleistet sein, dass die Ukraine nie wieder zu einem Aufmarschgebiet der NATO gegen Russland werden kann.

Regime-Change und die dauerhafte Schwächung Russlands bleiben die übergeordneten Ziele der USA in diesem Krieg.

Kluge Gedanken zu den möglichen Kriegszielen Russlands auf der Basis von Clausewitz' Schriften zur Kriegführung

Ob wirklich ein große russische Winteroffensive kommt, da bin ich mir nicht so sicher, wie das McGregor wohl annimmt.

Über den Rückzug aus Cherson.

Im Spannungsfeld zwischen historischer Entwicklung, Selbstbestimmungsrecht, staatlicher Macht und dem Prinzip der territorialen Integrität kann man zu sehr differenzierten Schlussfolgerungen gelangen, z.B. auch zur Legitimität der Referenden in der Südostukraine.

Hört hier einer das Gras wachsen?

Ungarns Position zum Ukraine-Krieg, den Sanktionen, der EU. Sein Realismus ist erfrischend. Man ahnt, warum er in Ungarn immer wieder gewählt wird.

Bhadrakumar sieht in diesem in einer großen indischen Zeitung veröffentlichten Kommentar eine entscheidende Wende Ende des Jahres oder am Anfang des kommenden Jahres voraus. Die Waffenströme aus dem Westen versiegen und die mobilisierten russischen Truppen kommen zum Einsatz. Die ukrainische Infrastruktur ist den Russen wehrlos ausgeliefert. Regime Change in der Ukraine wird unausweislich, zugunsten einer russlandfreundlichen Regierung in Kiew.

Die Massen mischen sich in die Politik ein...

Die Folgen für die Ukraine, wenn die Stromversorgung lahm gelegt wird. Das gleiche kann bei uns auch passieren. Die Fortführung dieses Krieges ist heller Wahnsinn.

War die russische Einmarsch in die Ukraine wirklich unprovoziert? McGovern verweist auf entscheidende Stationen auf den Weg in den Krieg: Das Diplomatenkabel von Burns an Washington ("Nyet means nyet"), den Coup in Kiev und das vorausgegangen Telefonat von Nuland mit Pyatt, sowie die verschiedenen Warnungen Putins.

Doctorow erklärt die Bedeutung der Referenden im Zusammenhang mit der Teilmobilmachung. Aus der militärischen Spezialoperation wird die Landesverteidigung, die juristisch ganz andere Handhaben zulässt.

Dies ist ein Krieg zwischen den USA und Russland, der immer gefährlicher wird, Zitat aus dem Artikel: "American officials believe they have, so far, succeeded at “boiling the frog” — increasing their military, intelligence and economic assistance to Ukraine step by step, without provoking Moscow into large-scale retaliation with any major single move."

Scott Ritter gibt meiner Ansicht nach eine plausible Analyse der Charkow-Offensive, die große Landgewinne für die Ukraine gebracht hat.

War die ukrainische Offensive in Charkow eine Überraschung?

Neuer Blogger, der begründet davor warnt, vorschnell ukrainische Siege zu feiern bzw. zu befürchten, aber die wunden Punkte des russischen Vorgehens klarstellt (man beachte auch seine Bilanz nach 6 Kriegsmonaten)

Scott Ritter fühlt sich nun bestätigt in dem, was er im April sagte: Die Entscheidung der USA, viele Milliarden an Militärhilfe für die Ukraine bereitzustellen, sei ein game-changer.

Dagmar Henn bespricht den Artikel des anonymen "Marinus" aus der "United States Marine Corps Gazette", der ein Generalleutnant der US Marines im Ruhestand sein soll. Hier als pdf

Eine sehr viel realistischere Einschätzung als die täglichen ukrainischen Propagandameldungen, die wir in den MSM serviert bekommen.

Dass das passiert, halte ich nicht für völlig ausgeschlossen, siehe auch Beitrag von as. Mit ausführlichem Ausschnitt aus der Putin-Rede dazu.

Hier schreibt einer von "uns", ein höherer Offizier, der direkt über die NATO in der Ukraine involviert war.

Die CIA Einmischung in der Ukraine begann 1949; mit Diskussion in den Kommentaren zu den Alternativen Russlands zum Einmarsch am 24.2.22

Haltung der russischen kommunistischen Partei (stärkste Oppositionspartei) zum Ukraine-Krieg, weitere interessante Infos sind auf der Seite zu finden

Putin begründet, warum er keine Alternative zu diesem Krieg sah und stellt die wirtschaftspolitischen Maßnahmen dar: Geld ist kein Problem, es geht um die Ressourcen und die Organisation (auf deutsch, Video)

Die Sicht eines in Russland lebenden Amerikaners